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Winterdepression - Einsamkeit- Niedergeschlagenheit - muss nicht sein!

Gerade an Feiertagen wie Weihnachten und Silvester sind viele Menschen nicht nur fröhlich gestimmt, sondern auch traurig. Natürlich trifft dies vor allem, aber nicht nur alleinstehende, einsame Menschen. Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit, Rückzug, Müdigkeit, Unausgeglichenheit und eine insgesamt gedrückte Stimmungslage können Symptome einer saisonal abhängigen Depression sein.

Die gute Nachricht:

Gegen solch eine Winterdepression kann man etwas unternehmen - und gegebenenfalls stehen auch wirksame Behandlungsmethoden zur Verfügung.

Eine Hauptursache der saisonal abhängigen Depression kann Lichtmangel sein

Denn unter Einfluss von Licht produziert der Körper verstärkt "Glückshormone" (Endorphine). Bei ausreichend Licht wird zudem vermehrt der stimmungsauf-hellende Botenstoff Serotonin ausgeschüttet. Ein Mangel an Serotonin spielt bei der Entstehung der Depression eine wichtige Rolle.

Hingegen wird in dunklen Wintermonaten vermehrt der Botenstoff Melatonin

produziert, der eher schlapp und müde macht, weil er für den Schlaf-Wach-Rhythmus zuständig ist. Eigentlich ist es "natürlich", dass der Körper im Winter auf "Sparflamme" schaltet, aber unsere heutige Lebensweise lässt solche Ruhephasen kaum noch zu.

Andererseits haben Forscher auch bei manchen Tieren vermehrte Ängstlichkeit und Depressivität bei Lichtmangel festgestellt. Wohl dem, der Winterschlaf halten kann? Frauen erleiden viermal häufiger eine saisonal abhängige Depression als Männer. Aber für beide gilt: Es kann es so weit kommen, dass sie eigentlich gar nicht aufstehen wollen und keine Kraft mehr haben für normale Alltagstätigkeiten.

Zur Vorbeugung und Bekämpfung der Winterdepression gibt es zahlreiche Tipps:

Hilfreich ist:

körperliche Aktivität im Freien Es ist enorm hilfreich, sich auch an bewölkten und

regnerischen Tagen vom Beginn des Herbstes an bis in die Frühjahrsmonate

tagsüber regelmäßig draußen aufzuhalten. Selbst an diesen grauen Tagen ist das

natürliche Tageslicht drei- bis viermal stärker als die Beleuchtung in Räumen.

Daher empfiehlt es sich, sich regelmäßig im Freien zu bewegen, etwa durch

Radfahren oder Spaziergänge. Sport steigert das psychische Wohlbefinden durch

Ausschüttung von verschiedenen körpereigenen Glückshormonen und

Stimmungsaufhellern. Gerade in der dunklen Jahreszeit können entsprechende

sportliche Aktivitäten in Form von Jogging, Walking, Radfahren oder Skilanglauf

kleine Wunder bewirken.

Wer die Möglichkeit dazu hat, für den können Aufenthalte in südlichen Ländern

das Auftreten einer Winterdepression verhindern. Tatsächlich kommt die Depression

zum Beispiel in Alaska sehr häufig, aber am Mittelmeer kaum.

Achtung Ernährungsfalle - was mich stärkt

Eine ausgewogene Ernährung wirkt sich ebenfalls positiv auf die Stimmungslage aus. In der Weihnachtszeit werden Nüsse gegessen, und in vielen Familien bedeuten Linsen zu Sylvester Glück. Derlei Traditionen haben durchaus einen gesundheitlichen Sinn: Das wichtige Magnesium ist unter anderem in Bananen, Linsen, Nüssen und Trockenfrüchten enthalten.

Kohlehydratreiche Lebensmittel wie Nudeln und Kartoffeln enthalten das

stimmungsaufhellende Serotonin. Auch vor allem Bitterschokolode ist zu

empfehlen. Generell enthalten Süßigkeiten stimmungsfördernde Stoffe; aus

bekannten anderen Gesundheitsgründen sollten sie jedoch in Maßen genossen

werden.

Zwar kann eine Depression jeden treffen. Doch einsame Menschen sind besonders in Gefahr, an Festtagen - zu denen Andere fröhlich feiern - in eine Depression zu geraten. Vielfältige Aktivitäten und soziale Kontakt beugen hier vor, und zwar garantiert! Dazu gehören etwa Nachbarschaftsinitiativen, das Einladen von Bekannten und Verwandten zu sich nach Hause, Vereine, Theater- oder Museumsbesuche, der Besuch von Vorträgen oder Reisen.

Wichtig ist es selbstverständlich, sich rechtzeitig, also vor Festtagen, um Kontakte zu bemühen, um eben Einsamkeit möglichst wenig aufkommen zu lassen.

Alle anderen hier aufgeführten Maßnahmen gelten mindestens im selben Maße.

Ein Beispiel: Wenn jemand schon die Weihnachtstage alleine verbringen muss, sollte er nach dem Motto handeln: "Gutes Essen macht gute Laune".

Das Vernachlässigen sozialer Kontakte kann im Übrigen ein Symptom der Depression sein - diesen "Teufelskreis" gilt es zu durchbrechen. Und es stimmt, dass im Alter die Depressionsanfälligkeit steigt. Aber gerade ältere Menschen können dagegen etwas tun, in dem sie solche Tipps so weit beherzigen, wie es ihnen möglich ist. Lichttherapie Bei der für leichtere bis mittelschwere

Winterdepressionen geeigneten Lichttherapie sitzt der oder die Betroffene

zwei Wochen lang täglich vor Sonnenaufgang und nach Sonnenuntergang jeweils

maximal eine Stunde vor einem Lichtgerät mit etwa 2.500 Lux (internationale

Einheit für Beleuchtungsstärke). Bei stärkeren Lichtwänden kann die tägliche

Zeit entsprechend verkürzt werden. 

Nutzen Sie auch die Beratung zeitgerecht

Sich Sorgen, Kummer und seine negativen Gefühle von der Seele zu reden, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Gerade nach den Feiertagen, wenn Sylvester „überstanden“ ist und man am Ende seiner Kräfte ist, laufen die Telefone bei uns Beratern heiß. Lassen Sie es bitte nicht soweit kommen, melden sie sich zeitig.

Wir arbeiten dann gemeinsam einen Feiertagsplan für Sie aus, der ganz auf ihre Bedürfnisse ausgelegt ist.

Gut Rat ist oft nicht passend

Achtung: Ratschläge können auch erschlagen.

"Reiß' Dich zusammen" ist beim "Winter-Blues" eine genauso wenig hilfreiche Äußerung wie bei allen anderen Formen der Depression. Denn es

gilt: Depressionen sind ernst zu nehmen - aber sie sind auch gut behandelbar!

In diesem Sinne, eine schöne Adventzeit, achten Sie auf ihre Bedürfnisse, gönnen Sie sich etwas und achten Sie gut auf sich!