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Hilfe, wir stecken in unserer Beziehung fest! Wenn Gewohnheiten unsere Beziehung bestimmen.

Wer kennt das nicht? Hunderte von Schmetterlingen rebellieren im Bauch, man möchte den ganzen lieben langen Tag nur noch in der Nähe des Anderen sein, kann nichts mehr essen, nicht schlafen. Gedanken zwitschern einem durch den Kopf und die ganze Welt um einen herum versinkt in einem rosa Dunst.

Man ist hoffnungslos verliebt.

Doch was ist, wenn die Schmetterlinge irgendwann ausgeflogen sind und die rosa

Brille beiseitegelegt wurde, weil man sie schon ziemlich lange auf hatte?

Wenn nach einiger Zeit der gemeinsame Alltag eingekehrt ist und die ersten

Streitigkeiten auftauchen? Meinungsverschiedenheiten gemeistert werden müssen?

Wenn sie, die sprichwörtlich, offene Zahnpastatube irgendwann genauso nervt,

wie ihn ihr extravaganter Schuh-Faible? Dann fragt man sich oft zu Recht, ob

eigentlich überhaupt noch die Liebe regiert oder tatsächlich nur noch die

Gewohnheit innehält.

Diese fiese kleine Gewohnheit, die sich heimlich eingeschlichen hat und auf einmal auch in der gemeinsamen Wohnung wohnt. Sie ist so winzig und kann sich doch so breit machen. Um der Gewohnheit keinen Raum zu geben, ist es wichtig sich der Liebe zu seinem Partner immer stets bewusst zu sein. Es sind die kleinen unscheinbaren und zweisamen Augenblicke, die das Feuer am Leuchten erhalten und nicht der Erbsen zählende Alltag. Liebe ist niemals bedingungslos und sie bedeutet viel harte Arbeit an der Beziehung selbst, was nicht immer Spaß macht. Sie bedeutet auch viel Geduld, eine noch größere Portion an Verständnis und vor allem bedeutet sie Jemanden trotz seiner kleinen Unebenheiten in sein Herz zu schließen.

Und doch kommt irgendwann der Punkt, an dem die Zweifel an einem nagen und man sich fragt, ob die Beziehung überhaupt noch einen Sinn macht. Nicht wenige

Paare leben nur noch aus Gewohnheit zusammen, weil man den Partner zum

Grundpfeiler seines Lebens gemacht hat und er ein fester Bestandteil des Lebens

geworden ist.

Weil der Teil, der auf eine Trennung folgen würde, schlichtweg unbequemer ist,

als mit der gegebenen Situation weiter zu leben. Weil man sich endlich einmal auf den Lorbeeren ausruhen kann alle gesellschaftlichen Erwartungen erfüllt zu haben und sein Seelenheil und passendes Gegenstück gefunden hat.

Doch was ist mit der Altersvorsorge? Den Kindern? Dem Haus?

Was als harmonisches Ganzes begann, beginnt langsam zu bröckeln, aber die

Gründe für das Zusammenleben aus Gewohnheit sind oft einfach nur sehr

selbst bezogen.

Gewohnheit kann eine ganz andere Liebe entstehen lassen und die Unterschiede

zwischen diesen Feinheiten zu sehen ist nicht ganz so einfach, wie es scheint.

Manchmal ist es jedoch hilfreich, wenn man sich ein paar der wichtigsten Punkte

vor Augen ruft und sie still und leise im Innersten für sich selbst beantwortet.

 

Liebe ist in jedem Fall immer damit verbunden sich gegenseitig zu stützen und beim

Wachsen zu helfen. Liebe und Gewohnheit müssen sich nicht unbedingt gegenseitig ausschließen, denn beides kann auch zu etwas Neuem und gewohnten führen.

Liebe bedeutet Entwicklung und wo ständige Entwicklung am Werkt ist, dort ist

auch Leben. Die Definition von Alltag, Liebe und Gewohnheit, die liegt einzig und alleine bei den Inhalten und Standpunkten der beiden Partner selbst und ob sie bereit dazu sind für ihre Zukunft zu kämpfen. In solchen Situationen kann ein Gespräch mit einem Berater sehr hilfreich sein. Es können ihnen Situationen aufgezeigt werden, die sie längst nicht mehr wahrnehmen. Liebe ist Arbeit und niemals eine Selbstverständlichkeit.